Das Projekt „Wear(e)able“ wurde mit der der Grundidee entwickelt, möglichst viele Menschen mit den Projektergebnissen zu erreichen, da es sich um ein Thema mit großer gesellschaftlicher Relevanz handelt. Über die Ergebnisverbreitung nachzudenken, war daher bereits in der Planungsphase ein entscheidender Punkt. Aus folgenden Gründen halten wir unsere Zielgruppe – junge Menschen – für die richtige Zielgruppe für dieses Thema:
- Es gibt derzeit einen großen Aufschwung in der Umweltbewegung – ausgelöst vor allem von jungen Menschen, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen (siehe die Bewegung “Fridays for Future”). Sie sind offen für systemverändernde Alternativen in ihrem Leben. Wir wollen diese Dynamik für „Wear(e)able“ nutzen.
- Junge Menschen definieren sich stark über Mode (siehe Greenpeace-Bericht über den Modekonsum unter Jugendlichen “Saubere Mode hat’s schwer”), sie ist für die meisten Menschen zwischen 15 und 19 Jahren ein wichtiges Thema, weil sie ihre Kleidung selbst aussuchen und teilweise auch selbst bezahlen müssen.
- Da die meisten Jugendlichen wenig Geld haben, aber auf Mode als Lifestyle-Faktor nicht verzichten wollen, wählen sie billige Kleidung, oft aus Polyester von Modediscountern.
- Peer-Learning funktioniert bei jungen Menschen sehr gut. Sie wirken daher als Multiplikatoren: Wenn ihnen neues Wissen vermittelt wird, von dem sie glauben, dass es sich lohnt, es anderen zu erzählen, werden sie dies auch tun.
Die Erde kämpft mit dem gegenwärtigen Wachstum der Weltbevölkerung und ihrem Konsum von Gütern. Kleidung spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn die Modeindustrie ist eine massiv wachsende Industrie (laut Greenpeace-Bericht “Konsumkollaps durch Fast Fashion” hat sich die weltweite Modeproduktion zwischen 2000 und 2014 verdoppelt). Leider hat dieses Wachstum schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt. Die durch die Bekleidungsindustrie verursachte Verschmutzung unserer Ökosysteme, insbesondere der Ozeane, ist ein ernstes Problem, das auf globaler Ebene bekämpft werden muss. Umweltzerstörung, Fragen der menschlichen Gesundheit, globale Erwärmung, unfruchtbares Land und vieles mehr sind möglicherweise anderswo auf diesem Planeten präsenter als in Europa. Die Industrieländer, und damit auch Europa, spielen jedoch eine sehr große Rolle bei der Verursachung dieser Probleme. Da hier – vor allem unter jungen Menschen – der meiste Konsum stattfindet, muss effektive Aufklärungsarbeit geleistet werden, um dem mangelnden Bewusstsein der Menschen für die Umweltfolgen ihrer alltäglichen Aktivitäten, wie z.B. ihr Konsumverhalten im Bezug auf Mode, entgegenzuwirken. Deshalb ist es von grundlegender Bedeutung, einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer grünen Wirtschaft und einem grünen Lebensstil in einem breiten Netzwerk zu beginnen, das nicht durch nationale Grenzen oder Sprachbarrieren eingeschränkt werden sollte.